Unter dem Motto „Filtration on the Move” präsentierte Hengst auf der IAA Transportation in Hannover Produkte für die Flüssigkeits- und Luftfiltration sowie als Weltneuheit einen komplett CO2-neutralen Filter.
Die Defossillisierung des Verkehrssektors, aber auch von Off-Highway- und Stationäranwendungen, macht einen breiten Mix unterschiedlicher Antriebs- und Kraftstoffkonzepte notwendig. Diese Diversifizierung trägt den unzähligen speziellen Anforderungen in den vielen unterschiedlichen Segmenten und den spezifischen Bedingungen in den verschiedenen Regionen weltweit Rechnung. Je nach Einsatzbereich kommen unter anderem Elektroantriebe mit Batterie und/oder Brennstoffzelle sowie Verbrennungsmotoren mit sythetischen Kraftstoffen wie E-Fuels und Wasserstoff oder mit Biokraftstoffen wie hydrierten Pflanzenölen (Hydrogenated Vegetable Oils, HVO) oder Fettsäuremethylestern (Fatty Acid Methyl Ester, FAME) zum Einsatz.
Hengst entwickelt die Kraftstofffilter-Konzepte so weiter, dass sie auch mit alternativen Kraftstoffen eingesetzt werden können. Das Kraftstofffilter-System Blue.maxx zum Beispiel ist für alle derzeitigen und künftig voraussichtlich eingesetzten Kraftstoffe weltweit – sowohl auf fossiler als auch biogener und synthetischer Basis – geeignet. Um den vielfältigen Anforderungen an die moderne Motortechnik mit Nutzfahrzeug- und Off-Highway-Bereich gerecht zu werden, hat Hengst das System modular aufgebaut, daher lässt es sich schnell und einfach als Erstausrüster- oder Nachrüstlösung an verschiedene Anwendungen anpassen. Je nach Abscheide-, Feinheits- und Kraftstoffanforderungen stehen verschiedene ein- oder mehrlagige Elemente des Kraftstofffilter-Einsatzes Energetic zur Verfügung.
Das Blue.maxx- System kann zweiteilig als Vor- und Hauptfilter oder als kombinierter Hauptfilter mit integrierter Wasserabscheidung ausgelegt werden. Der Systembaukasten enthält vier Basisvarianten für Volumenströme von 50 bis 750 Liter/Stunde, die durch verschiedene Zusatzelemente individuell angepasst werden können.
Filtersysteme für Wasserstoffmotoren und Brennstoffzellen
Bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden, müssen eine potenziell erhöhte Wasseranreicherung im Motoröl und die leichte Entflammbarkeit von Wasserstoff berücksichtigt werden. Sollte durch ungünstige Betriebsbedingungen des Motors mit einem Eintrag von Wasser in das Motoröl zu rechnen sein, bietet Hengst speziell ausgelegte vollsynthetische Filterelemente und Dichtungswerkstoffe an. Die Ölfiltermodule von Hengst können flexibel konfiguriert werden und decken die spezifischen Anforderungen von Wasserstoff, aber auch anderer alternativer Kraftstoffe wie FAME oder HVO ab.
Bei Wasserstoffmotoren können Blow-by-Gase, die über die Zylinder in das Kurbelgehäuse gelangen, ein explosionsfähiges Gemisch bilden. Ein innovatives aktives Belüftungssystem von Hengst minimiert die Wasserstoffkonzentration im Kurbelgehäuse und wirkt der Entzündungsgefahr effektiv entgegen. Es besteht aus speziell entwickelten Luftventilen, über die Frischluft direkt in das Kurbelgehäuse geleitet wird, sodass stets ein positives Druckgefälle zum Kurbelgehäuse entsteht.
Hengst hat die aktive Belüftung als Teil eines Gesamtfilterkonzepts für Wasserstoffmotoren entwickelt, das zusätzlich aus dem elektrisch angetriebenen Tellerseparator Blue.tron besteht. Abhängig von Drehzahl und Last des Verbrennungsmotors wird immer eine optimale Abscheiderate für das Motoröl im Blow-by-Strom erzielt.
Bei Brennstoffzellen werden während des Betriebs aufgrund von Alterung Ionen in das Kühlmittel eingebracht. Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, ist daher eine effektive Filtration erforderlich. Eine besonders hohe Schutzwirkung bei geringstem Wartungsaufwand bietet der innovative Ionentauscher Blue.iox von Hengst. Das Design der Filterkartusche mit axialer Filterdurchströmung und das spezielle Mischbettharzsystem für den Kationen- und Anionenaustausch gewährleisten hohe Filtrationseffizienz über das gesamte Serviceintervall hinweg. Die Ionenkonzentration im Kühlmittelkreislauf der Brennstoffzelle wird so sehr schnell abgebaut.
Quelle: Hengst